Das Leitbild für Rellingen
Das räumliche Leitbild für Rellingen orientiert sich an den landes- und regionalplanerischen Funktionen der Gemeinde als Verdichtungsraum, der an der Landesentwicklungsachse liegt. Das Leitbild nimmt die Stärken Rellingens auf und entwickelt diese weiter. Zudem beinhaltete es übergeordnete Grundsätze der Gemeindeentwicklung, die bei allen zukünftigen Planungsentscheidungen Berücksichtigung finden sollen.
Rellingen zeichnet sich durch seine Lage im Pinneberger Baumschulland und der unmittelbaren Nachbarschaft zu Hamburg aus. Die vor-städtische Lage bringt die Vorteile einer außerhalb liegenden Gemeinde und gleichermaßen die einer guten Anbindung sowie der guten Versorgungsmöglichkeiten zusammen. Diese Standortfaktoren machen Rellingen zu einem attraktiven Wohnort.
Auf diese Attraktivität gilt es aufzubauen. Dafür ist eine zentrale Aufgabe mit Flächenkonkurrenzen planerisch umzugehen, sowie bereits bestehende Konflikte in Gemengelagen bestmöglich zu reduzieren. Durch flächensparendes Agieren kann eine weitere Zersiedelung der Landschaft begrenzt werden. Dafür stehen die Arrondierung der Siedlungskörper sowie eine verstärkte Nutzung von Innenentwicklungspotenzialen in den Ortsteilen im Fokus. Es sind jedoch stets die gemeindliche Struktur und das Ortsbild zu erhalten und Konflikte durch Gemengelagen bestmöglich zu vermeiden.
Die gemeindetypischen Einfamilienhausstrukturen sollen auch zukünftig erhalten bleiben und wohnbauliche Entwicklungen vornehmlich und ortsangemessen in den Ortsteilen stattfinden. Zusätzlich sollte das Wohnraumangebot ortsangemessen ausdifferenziert werden, um u.a. den Verbleib für alle Generationen in der Gemeinde zu erleichtern.
Neben der wohnbaulichen Entwicklung liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Entwicklung einer zukunftsfähigen Gewerbestrategie. Eine Aufgabe besteht darin, verstärkt die qualitative Entwicklung in den Bestandsgebieten zu fördern. Zusätzlich sollen auch moderne Mischgebiete mit wohnverträglichen Gewerbenutzungen gefördert werden. Dabei darf eine verträgliche Nutzungsmischung nicht außer Acht gelassen werden.
Die Themen rund um den Verkehr sind dabei ebenso zu beachten und wohnverträglich umzusetzen. Unter den Aspekten einer generationengerechten, inklusiven und nachhaltigkeitsorientierten Gemeinde ist die Förderung sicherer Fuß- und Radwegeanbindungen und ein attraktives ÖPNV-Angebot obligatorisch. Die Gemeinde setzt sich aktiv beim Kreis für eine Förderung des Rad- und Fußverkehr sowie den ÖPNV ein, um dadurch den innergemeindlichen Autoverkehr zu reduzieren. Der starke Durchgangsverkehr soll möglichst wohnverträglich geleitet und entsprechend gesteuert werden. Für die Umsetzung erstellt die Gemeinde ein integriertes Verkehrsentwicklungskonzept, das alle Ver-kehrsträger (PKW, ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger) gleichermaßen betrachtet. Die Erstellung erfolgt in enger Abstimmung mit den Nachbargemeinden und den zuständigen Verkehrsbehörden.
Zur Sicherung der vorhandenen Angebote und zur Förderung von Treffpunkten für die Gemeinschaft kommt den Ortsmitten in den Ortsteilen eine besondere Bedeutung zu. Dafür sollen die Mitten gestärkt und an die modernen Ansprüche angepasst und aufgewertet werden. Es gilt, Treffpunkte für alle Generationen zu schaffen, die Ausgangspunkte für eine Vielzahl von gemeinschaftlichen Freizeitaktivitäten sind. Besonders die Mitte von Rellingen-Ort bedarf einer Aufwertung als Treffpunkt und Ort der Versorgung.
Zudem wird durch die flächensparende Entwicklung der Landschafts- und Erholungsraum geschützt. Die Vernetzung dessen mit der Ge-meinde wird ebenfalls gefördert.
Neben den räumlichen Entwicklungszielen baut die Gemeinde auf den gelegten Grundstein auf und bezieht weiterhin die Bevölkerung bei Planungsprozessen und Entscheidungen ein.